Weil ich eine Denunzianten-F*tze bin: Spende 10 ist raus!

Mir ist eine Verkehrswende hin zu mehr Fahrradverkehr und weniger Autoverkehr wichtig. Dieses Ziel verfolge ich durch 2 Wege:

  1. Den Fahrradverkehr bzw. Fahrradfahren attraktiver machen.
  2. Gegen Faktoren vorgehen, die den Fahrradverkehr bzw. Fahrradfahren unattraktiver machen.

Punkt 1 versuche ich durch mein Projekt zu erreichen. Wenn durch meine Homepage, meine Bauanleitungen oder meine verkauften Anhänger oder Bauteile mehr Menschen sich einen Fahrradanhänger zulegen oder leisten können, dann sorgt das automatisch dafür, dass weniger Autos unterwegs sind. Eure zahlreichen Rückmeldungen und Anfragen zeigen mir, dass das gut funktioniert.

Für Punkt 2 ist das kniffliger. Aber daran, dass mich ein Nachbar neulich als Denunzianten-F*tze bezeichnet hat merke ich, dass auch dieser Weg zu funktionieren scheint. Die Rückmeldungen sind halt nur nicht so nett wie Eure…

Worum geht´s:

Neben Regen (und da kann ich leider echt nix gegen machen) versauen Radfahrer*innen häufig Autos bzw. die Autofahrer*innen den Spaß am Fahrradfahren. Als Vielfahrer musste ich aber leider feststellen, dass man gegen drängelnde, abdrängende, ausbremsende, nötigende, spuckende, hupende, Wischwasser spritzende, beschimpfende oder schlagende Autofahrer*innen nichts ausrichten kann und dies leider (noch) im Alltag hinnehmen muss. Unschön, aber wahr: weder Polizei noch irgendeine andere Ordnungsmacht haben ein Interesse daran, dies in irgendeiner Form zu ändern. Die sind ja meistens auch selber Autofahrer*innen.

Beim ruhenden Verkehr ist das anders.

“Bin nur grad beim Bäcker”, “Muss nur eben das Paket ausliefern”, “War sonst kein Parkplatz frei”, “Da hab ich schon immer geparkt”, “Aber ich wohne doch hier”
Wer sich schon mal über ein auf Rad- oder Fußweg geparktes Auto geärgert hat und sich dann auch noch getraut hat, den/die Fahrer*in anzusprechen wird vermutlich viele dieser Ausreden kennen. Und selten Einsicht erleben. Und noch seltener Veränderung.
Falschparker sind ein Faktor, der Fahrradfahren unattraktiver und vor allem gefährlicher macht. Daher gehe ich gegen Falschparker vor.

Da ich aber durch Diskussionen mit Falschparkern keine Veränderungen erreicht habe und auch keine Energie mehr für diese Diskussionen habe und nutze ich schon seit langem weg.li . Mit weg.li kann ich ganz einfach online Falschparker melden und um den Rest kümmert sich das zuständige Ordnungsamt. Im Gegensatz zu Polizei und anderen Ordnungsmächten haben die nämlich ein Interesse an der Angelegenheit: Geld!

Lösung: weg.li

Dabei ist die Verwendung von weg.li denkbar einfach und eine Meldung kostet Dich ca. 2 Minuten.
So geht’s mit dem Handy:

  • 1-2 Fotos vom parkenden Auto machen, Kennzeichen muss sichtbar sein
  • Fotos bei weg.li hochladen (kannst Du auch später machen, wenn Du Zeit hast)
  • Kennzeichen des Fahrzeuges eingeben (wird teilweise automatisch gemacht, je nach Foto)
  • Verstoß aus einer Liste auswählen (Parken auf Fahrradstreifen, Parken auf Radweg, etc.)
  • Anhand der Geo-Daten aus dem Foto ermittelt weg.li automatisch den Ort des Verstoßes, das zuständige Ordnungsamt, deren Email-Adresse und formuliert den ganzen Kram selbständig in einer Mail zur Meldung einer Ordnungswidrigkeit um
  • Auf “Senden” drücken und fertig.

Einfacher geht es nicht. Aber was Dich 2 Minuten kostet, kostet den Falschparker schnell 60,- € und mehr und wenn der Warnblinker an war sogar das Doppelte und Punkte in Flensburg (ist dann nämlich Vorsatz).
Versteht mich nicht falsch: weder macht es mir Freude, andere finanziell zu schädigen, noch habe ich irgendwelche Rache-Fantasien. Aber dieser Weg ist leider der einzige, nachhaltig erfolgreiche Weg, um eine Verhaltensänderung bei Autofahrer*innen zu erreichen:

Lernen durch Schmerz.

Meine Beobachtungen und Erfahrungen belegen das eindeutig:

  • Der Besuch von Nachbarn parkt nun nicht mehr auf dem Fußweg, sondern auf der Straße
  • Das neu eröffnete Café im Ort kümmert sich nun doch drum, dass die Gäste auf der Straße parken und nicht mehr auf dem Fußweg
  • Der Fahrradstreifen im Nachbardorf wird nicht mehr als Parkplatz benutzt
  • Die Waldorfschule um die Ecke hat nun ein Parkkonzept und Ordner, wenn der Weihnachtsbasar mit 100en Besuchern ansteht, die sonst alle den Radweg zugeparkt haben

Und ja: weil ich mich für die Belange von Fußgängern und Radfahrern eingesetzt habe finden mich einige Menschen asozial, weltfremd, radikal, autofahrerfeindlich, etc.. Und der Café-Besitzer bezeichnet mich als Denunzianten-F*tze. Muss ich halt aushalten. Wie heißt es so (un-)schön bei Kurt Tucholsky: “Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht.”

Lange Rede, kurzer Sinn

Aus diesem Grund geht die aktuelle Spende über 300,- € an weg.li .

Bin gespannt auf Kommentare zu diesem Thema!

2 Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.